Einblicke und Ratschläge für eine unvoreingenommene Studien- und Berufswahl
Juni 20, 2024
Die Wahl eines Berufs und eines Studiengangs ist eine wichtige Entscheidung im Leben eines jeden Menschen und sollte frei von Stereotypen oder unbewussten Vorurteilen sein. Sophie, Gymnasiastin/Praktikantin, und Neethu, R&D Test-Ingenieurin, teilen ihre Erfahrungen und geben wertvolle Tipps für junge Frauen, die sich für einen Beruf in den MINT-Bereichen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) interessieren.
Sophie – die Gymnasiastin im Praktikum
Sophie ist eine 17-jährige Gymnasiastin und hat sich auf die Fächer Physik und Mathematik spezialisiert. Sie ist Teil des Begabtenförderprogramms der Universität Bern. In der Freizeit spielt sie gerne Schlagzeug, fotografiert und liest Bücher.
Wie hast du deinen Entdeckergeist für die MINT-Fächer enteckt?
Als Kind habe ich gerne den Sternenhimmel betrachtet und liebte die Besuche in der Sternwarte mit meinen Eltern. Dies hat meine Neugier geweckt, mehr über das Universum zu erfahren und ich habe mir entsprechend Bücher gekauft. So ist mein Interesse für die Physik – insbesondere für die Astrophysik - geboren. Das hat dazu geführt, dass ich mich für den Schwerpunkt Physik und Mathematik am Gymnasium entschieden habe.
Röntgenbild von Sophie's Analogkamera.
Was hat dich während deines Praktikums im R&D-Team am meisten fasziniert?
Der Einblick in unterschiedliche Berufe war für mich sehr spannend, da ich mit unterschiedlichen Personen sprechen konnte, von Testingenieuren, Physikern, Elektrikern zu Soft- und Hardwareingenieuren. Ich kann mir dadurch die unterschiedlichen Berufe besser vorstellen. Bisher habe ich im Kontext der Schule viel über die Studienrichtungen erfahren, jedoch konnte ich mir nie genau vorstellen, wie der Beruf dann im Unternehmen wirklich ist. Und Frauen wie Neethu in dieser Berufsrolle kennenzulernen, finde ich toll. Ein Highlight war zudem das Röntgen. Ich habe meine Analogkamera mitgenommen und Bilder davon erhalten.
Was nimmst du aus deiner Praktikumserfahrung in deinen Schulalltag mit?
Ich weiss nun in Bezug auf die Studien- und Berufswahl, dass ich Physik studieren möchte. Ich habe zudem festgestellt, dass Soft Skills nebst den Fachkenntnissen im Berufsleben einen wichtigen Stellenwert haben, wie das Erläutern von Ideen und Lösungsansätzen, oder das Präsentieren der Arbeitsfortschritte.
R&D steht für Research and Development (Forschung und Entwicklung) und bezieht sich auf ein Team eines Unternehmens, das neue Produkte, Technologien oder Dienstleistungen entwickelt oder bestehende Produkte verbessert.
«Durch das Praktikum habe ich spannende Einblicke in den Berufsalltag erhalten und weiss nun, dass ich Physik studieren möchte.»
Sophie, Gymnasiastin
Neethu Maliakal
IXM R&D Test-Ingenieuring, Praktikumsbetreuerin
Flamatt, Schweiz
Neethu Maliakal – die R&D Test-Ingenieurin
Neethu hat an der ETH Zürich Maschinenbau studiert und nach ihrem Abschluss bei Comet ihre erste Stelle als R&D-Testingenieurin angetreten. Sie hat Sophie im Rahmen des Praktikums auf ihrem Weg zur Berufs- und Studienwahl begleitet und hat ihr Einblicke in MINT-Berufe zu ermöglicht. In ihrer Freizeit spielt sie gerne Volleyball.
Das ist das erste Praktikum für Gymnasiast:innen, das in der Comet angeboten wurde. Was hat dich bewogen, das Schulpraktikum zu betreuen?
Für mich war es eine grossartige Gelegenheit, jemandem in Sophies Alter Einblicke in die Berufswelt zu geben. Ich habe mich in Sophie wiedererkannt, da ich ähnliche Interessen wie sie habe und als Frau in einen technischen Beruf eingestiegen bin. Während meines Studiums gab es nicht viele Frauen in diesem Bereich und ich denke, es ist wichtig, diese Chance zu nutzen und Frauen zu ermutigen, in diesem Bereich zu arbeiten. Und da ich mein Studium erst kürzlich abgeschlossen habe, denke ich, dass ich einen guten Einblick in das Berufsfeld gewähren kann und ein gewissen Verständnis habe.
Was konntest du zum Erfolg des Praktikums von Sophie beitragen?
Im vorangegangenen Gespräch habe ich herausgefunden, wo Sophie’s Fragen und Interessen liegen und habe darauf basiert das Praktikum geplant, um ihr möglichst viele Antworten und Einblicke zu bieten.
Dabei waren mir zwei Aspekte wichtig: Auf der einen Seite soll Sophie Erfahrungen sammeln, was es bedeutet in einer Firma wie der unseren zu arbeiten, wie man miteinander kommuniziert oder nach Hilfe fragt – halt Soft-Skill Themen. Und auf der anderen Seite sollte Sophie Einblicke in die MINT-Berufe erhält. Dafür habe ich Gespräche mit Teammitgliedern in unterschiedlichen Positionen aufgesetzt, in der Sophie ihre Fragen stellen und ihrer Neugier folgen konnte. Da sich Sophie insbesondere für ein Physikstudium interessiert, habe ich auch Gespräche mit Physikabgänger:innen organisiert, die an unterschiedlichen Universitäten ihr Studium gemacht haben und somit auch die Unterschiede der Studiengänge aufzeigen konnten.
«Comet Flamatt ist ein idealer Ort für ein Praktikum, da hier die Entwicklung und Produktion stattfindet. Dadurch ist die Pipeline von der Idee bis zum fertigen Produkt sichtbar und bietet somit eine einzigartige Möglichkeit, den gesamten Prozess zu verfolgen und zu verstehen.»
Neethu, Test-Ingenieurin
«Ich habe gelernt, dass ein abgeschlossenes Studium nicht bedeutet, dass ich in diesem Bereich bleiben muss. Ich kann mich immer weiterentwickeln und auch andere Karrierewege einschlagen. Das hat den Druck bei meiner Berufsentscheidung reduziert.»
Neethu, Test-Ingenieurin
Wie bist du zur Entscheidung gelangt Maschineningenieurwissenschaften zu studieren?
Ich bin rational vorgegangen und habe meine Interessen in der Schule berücksichtigt, um herauszufinden, dass ich ein Talent für Mathematik und Physik habe und daran Spass habe. Als es dann um die Wahl meines Studiums ging, habe ich mich auf Infotagen zu verschiedenen Studiengängen informiert. Da das Ingenieurstudium mathematisch ausgerichtet ist und auch Physik und Mechanik beinhaltet, die ich aus der Schule kannte, habe ich mich für dieses Studium entschieden.
Welchen Tipp gibst du jungen Frauen auf dem Weg zur Berufs- oder Studienwahl mit?
Ein Studium soll grundsätzlich in erster Linie Freude bereiten und interessant sein. Spezifisch auf Frauen bezogen: Lasst euch nicht von technischen Berufen und Fächern einschüchtern. Probiert es einfach und nutz die Gelegenheit zu studieren, die insbesondere das Schweizer Bildungssystem bietet. Wenn das Interesse da ist, jedoch Respekt besteht, dass es zu streng ist, versucht es trotzdem. Und es muss nicht immer beim ersten Versuch klappen - lasst euch nicht entmutigen und zieht nicht voreilige Rückschlüsse.
Könntest du das sein?
Wir suchen ehrgeizige und leidenschaftliche Menschen, die zusammenarbeiten wollen, um einen Unterschied zu machen.
Neueste Posts
Comet in Japan: 25 Jahre im Zeichen von Fortschritt und Innovation.
September 20, 2024
Dieses Jahr ist für Comet ein bedeutendes Jahr, denn wir feiern das 25-jährige Bestehen unserer Präsenz in Japan. Was 1999 mit einem kleinen, aber ambitionierten Team von fünf Mitarbeitenden begann, hat sich zu einem florierenden Unternehmen entwickelt, das heute alle drei Divisionen unter einem Dach vereint. Um diesen Meilenstein zu feiern, kam unser japanisches Team kürzlich zu einer besonderen Feier zusammen. Der Tag spiegelte unsere verbundene Kultur und die Errungenschaften wider, die wir in den letzten 25 Jahren gemeinsam erreicht haben - von ergreifenden Reden bis hin zu einer lustigen Runde „Comet-Bingo“. Lesen Sie weiter, um mehr über unsere Geschichte im Land der aufgehenden Sonne zu erfahren.
WeiterlesenErdbeben in Japan: Comet setzt sich ein, damit keine Schüler:innen zurückbleiben.
September 12, 2024
Das Erdbeben vom 1. Januar auf der Noto-Halbinsel führte zu einer gross angelegten Evakuierung zahlreicher Familien aus der stark betroffenen Stadt Wajima in der Präfektur Ishikawa. Die Naturkatastrophe verursachte erhebliche Schäden an Bildungseinrichtungen, so dass die Kinder keine Aussicht hatten, den Unterricht wieder aufnehmen zu können. Unser Team in Japan ergriff daraufhin die Initiative, um zu helfen.
WeiterlesenDie Rolle von Comet in der European Chips Diversity Alliance: Interview mit Meike Boekelmann
September 11, 2024
Die Halbleiterindustrie steht in den kommenden Jahren vor einem grossen Fachkräftemangel, bedingt durch ihr anhaltendes Wachstum und dem niedrigen Bekanntheitsgrad der Branche auf dem Arbeitsmarkt. Als Teil des Projekts European Chips Diversity Alliance (ECDA) unterstützt Comet die Initiative und arbeitet an klaren Handlungsschritten. Im Interview mit Meike Boekelmann, Chief Human Resources Officer bei Comet, erfährst du mehr über das Projekt und die konkreten Massnahmen.
Weiterlesen