Comet fliegt (zurück) ins All
April 14, 2025
Bei Comet glauben wir, dass Fortschritt mit Neugierde beginnt - und nur wenige Gebiete wecken diese Neugier so sehr wie der Weltraum. Deshalb unterstützen wir das Projekt HERMES als Sponsor. Wir unterstützen das Studierendenteam von ARIS dabei, eine Rakete mit Bi-Flüssigkeitsantrieb zu bauen und bei der European Rocketry Challenge (EuRoC) im Jahr 2025 zu starten. Wenn sie erfolgreich ist, wird sie die erste Schweizer Rakete ihrer Art sein, die eine Höhe von 8000 m erreicht - ein wichtiger Meilenstein für die studentische Raumfahrt in der Schweiz. Vom kryogenen Treibstoff bis zur geführten Bergung - HERMES ist ein Beispiel dafür, was passiert, wenn Neugier auf Zusammenarbeit trifft. Genau wie bei unserer eigenen Arbeit hängt ihr Erfolg von Präzision, Teamarbeit und dem Willen ab, über sich hinauszuwachsen – Werte, die wir mit ihnen teilen, wenn sie nach den Sternen greifen.
Projekt HERMES
Erstmals mit Zweiflüssigkeitsantrieb und geführter Bergung. Eine Premiere in der Schweizer studentischen Raketentechnik.
HERMES ist eine von Studierenden gebaute Rakete, die von ARIS, der Akademischen Raumfahrtinitiative Schweiz an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH), einer der weltweit führenden Universitäten, die für ihre Exzellenz in den Bereichen Naturwissenschaften, Technik, Ingenieurwesen und Mathematik (MINT) bekannt ist, entwickelt wurde. Sie wurde für die European Rocketry Challenge (EuRoC) entwickelt - Europas erster und einziger Wettbewerb für Raketenstarts für Hochschulteams, der von der portugiesischen Raumfahrtbehörde organisiert und in der Region Alentejo ausgerichtet wird.
Die über 55 Studierenden arbeiten an dem Projekt HERMES, das als erste Schweizer Rakete mit Zweiflüssigkeitsantrieb eine Höhe von 8000 m erreichen soll - angetrieben durch kryogenen Treibstoff und mit Hilfe eines doppelten Fallschirmsystems zur Landung gelenkt. Alles, vom Antrieb bis zur Elektronik, wurde von Grund auf neu entwickelt, gebaut und getestet. Das Projekt ist ein wahres Paradebeispiel für Neugierde, Teamarbeit und den Pioniergeist, der die nächste Generation von Ingenieuren antreibt.
Warum zurück ins All?
Die Beziehung von Comet zum Weltraum reicht mehr als vier Jahrzehnte zurück. Im Jahr 1983 flog eine unserer Röntgenröhren an Bord der Spacelab D1-Mission. Sie war Teil einer deutsch-amerikanischen Zusammenarbeit zur Untersuchung des Materialverhaltens in der Schwerelosigkeit. Heute sind wir stolz darauf, eine neue Generation von Ingenieur:innen auf ihrem Weg an den Rand der Erdatmosphäre (und darüber hinaus) zu unterstützen.
Thomas Abegglen
Systemingenieur
Thomas hat vom ersten Tag an einen wichtigen Beitrag geleistet und sowohl innerhalb als auch ausserhalb der Rakete an der Antriebshardware und den Subsystemen gearbeitet.
Pablo Scherpereel Arce
Projektmanager
Mit Schwerpunkt auf Systemtechnik und Projektmanagement koordiniert Pablo die vielen beweglichen Teile, die HERMES möglich machen.
Wo steht das HERMES-Projekt im Moment?
Thomas: Wir haben die Konstruktion der Rakete vollständig abgeschlossen und gehen nun zur Fertigung und Systemintegration über. Sobald alle Komponenten geliefert sind, beginnen wir mit dem Zusammenbau und den Tests der einzelnen Teilsysteme.
Pablo: Das ist der Punkt, an dem es spannend wird - die Entwürfe auf dem Papier werden jetzt zu echter Hardware. Einige Teilsysteme haben bereits mit ersten Tests begonnen, und der Motor durchläuft seine ersten Testläufe. Dies ist ein entscheidender Punkt im Projekt, an dem wir die Ergebnisse der monatelangen Konstruktionsarbeit in der Praxis sehen können.
Was ist die grösste technische Herausforderung, an der euer Team arbeitet?
Thomas: Viele unserer Systeme sind schon an sich sehr ausgeklügelt - das Zweistofftriebwerk, die geführte Bergung, die Elektronik - aber die eigentliche Herausforderung besteht darin, alles zu einer funktionierenden Rakete zusammenzufügen. Bei so vielen Subsystemen kommt es auf jedes Gramm und jede Schnittstelle an. Und da alles kompakt sein und schnell zusammengebaut werden muss, wird die Integration zu einer grossen technischen Hürde.
Pablo: Genau - und sobald diese Systeme integriert sind, müssen wir sicherstellen, dass sich jedes einzelne Teil genau wie vorgesehen verhält. Das bedeutet eine strenge Dokumentation, detaillierte Testreihen und eine schrittweise Integration. Von einzelnen Ventiltests bis hin zu kompletten Subsystemproben stellen wir sicher, dass das gesamte Raumfahrzeug systematisch für den Flug verifiziert wurde, wenn wir auf der Startrampe ankommen. Das ist ein riesiger Aufwand, an dem jedes Teammitglied beteiligt ist.
Wie treibt Neugierde die Innovation in eurer Arbeit voran?
Thomas: Alle 55+ Mitglieder, die bei uns mitmachen, bringen ihre eigenen Motivationen mit, aber ohne Neugier würde nichts von alledem geschehen. Oft ist es das erste Mal, dass jemand von uns an einer Rakete arbeitet, und es ist dieser ständige Drang zu lernen und sich zu verbessern, der das Projekt vorantreibt.
Pablo: Die Neugierde hat dieses Projekt überhaupt erst ins Rollen gebracht. Die Umstellung auf einen Zweiflüssigkeitsantrieb war nicht nur ein technisches Upgrade - es war ein Sprung in unbekanntes Terrain. Jede Herausforderung, mit der wir konfrontiert werden - vom sicheren Umgang mit kryogenen Flüssigkeiten bis hin zur Zufuhr von Treibstoff mit dem richtigen Druck - beginnt mit einer „Was wäre wenn“-Frage und entwickelt sich durch Whiteboard-Sitzungen, Iterationen und Durchbrüche weiter. Diese forschende Denkweise ist in allem, was wir tun, verankert.
Welche Rolle spielt die Teamarbeit bei der Realisierung von HERMES?
Thomas: Ohne starke Teamarbeit wäre dies unmöglich. An HERMES sind fast alle technischen Bereiche beteiligt, und niemand von uns könnte es allein schaffen. Vor allem, weil wir alle Studierende sind, die ihre Zeit freiwillig zur Verfügung stellen, braucht es gegenseitiges Verständnis und Unterstützung, um die Dinge voranzutreiben.
Pablo: Auf jeden Fall. HERMES gibt es, weil sich über 55 Studierende zusammengetan haben, um etwas zu bauen, das weit über das hinausgeht, was jeder von uns allein tun könnte. Von den Leiterplatten über das Bergungssystem bis hin zur Fernbetankungsstation - jeder Teil dieser Rakete hängt von der Zusammenarbeit ab. Diese gemeinsame Verantwortung ist es, die das Projekt zum Erfolg führt.
Was sind die nächsten wichtigen Meilensteine auf dem Weg zur EuRoC 2025?
Thomas: Einer der wichtigsten Schritte wird unser erster vollständiger Trockenlauf sein, bei dem wir die gesamte Rakete zusammenbauen und prüfen, ob alle Systeme und Schnittstellen wie vorgesehen zusammenarbeiten. Danach folgt das Vertical Integrated Firing, bei dem wir das Triebwerk zünden, während die Rakete vollständig zusammengebaut und am Boden befestigt ist - unser letzter vollständiger Test vor dem Start.
Pablo: Parallel dazu durchlaufen wir eine Reihe von kritischen Aktionen. Auf der Antriebsseite schliessen wir die Herstellung des Treibstoffversorgungssystems ab und bereiten uns auf Kryogen- und Strömungstests vor. Für die geführte Bergung werden wir Fracht- und Abwurftests durchführen, um unsere Steuerungsalgorithmen abzustimmen und den Abtrennmechanismus zu validieren. Alles führt zu unserer Flugbereitschaftsprüfung im September, gefolgt vom HERMES Reveal Event, bei dem wir die Rakete unseren Sponsoren, Freunden und Familien präsentieren - und dann ist es Zeit, sich auf Portugal vorzubereiten.
Während das HERMES-Team die Tests und Vorbereitungen vorantreibt, stehen wir stolz an ihrer Seite. Wir bei Comet glauben, dass echte Innovation entsteht, wenn leidenschaftliche Köpfe zusammenkommen, um mehr zu erreichen. Wir freuen uns darauf, ihre Reise zu verfolgen - und die nächste Generation von Schweizer Ingenieur:innen dabei zu unterstützen, nach den Sternen zu greifen.
Möchtest du ihre Reise zur Startrampe verfolgen? Hier kannst du mehr erfahren und ihre Fortschritte verfolgen:
Könntest du das sein?
Neugierige Köpfe kommen weit - manchmal sogar bis in den Orbit.
Wir suchen ehrgeizige und leidenschaftliche Menschen, die zusammenarbeiten wollen, um etwas zu bewirken.
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